interessante Instrumente

Mandriola
Mandriola

Eine Mandriola ist eine Mandoline mit 12 Saiten. Dabei sind jeweils 3 Saiten zu einem Chor zusammengefasst. Die Mandriola ist wie eine Mandoline gestimmt, hat aber in jedem Chor zwei gleich gestimmte und eine nach unten oktavierte – tiefer klingende – Saite. Dadurch hat sie mehr Volumen, als eine normale Mandoline. Meine Mandriola hat einen leicht gewölbten Korpus. Sie kam mit aufgerissenem Rücken und Seite, gebrochener Kopfplatte, verrosteten Saiten und unbrauchbaren Stimmwirbeln zu mir. Jemand, von dem ich eine kleine Trommel gekauft hatte, fragte mich, ob ich wohl diese Instrument auch haben wollte, wovon wir beide erstmal gar nicht wussten, was es war. Von einem Mandolinen-Bauer bekam ich dann passende Stimmwirbel. Der Rest ließ sich mit Geduld und Leim beheben. Saiten kann man einfach kaufen, es gibt sie schon noch öfter, die Mandriola, auch wenn sie ihre große Zeit im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts hatte.

Waldzither

Meine Hamburger Böhm-Waldzither habe ich auf einem nicht ganz unbekannten Internet-Flohmarkt für sehr wenig Geld erstanden. Kein Wunder, war sie doch am unteren Ende durch einen schweren Aufprall förmlich zerschlagen worden und hatte sich verzogen. Einige Intarsien am Hals fehlten, aber immerhin waren noch alle entscheidenden Teile wir z.B. der gläserne Steg vorhanden und die typische Fächermechanik wurde lediglich gründlich gereinigt. Hier musste ich lernen, wirklich krasse Schäden zu leimen und Perlmutt mit der Laubsäge zu zuschneiden. Man sieht der Waldzither ihre Geschichte noch an, mit meinen bescheidenen handwerklichen Fähigkeiten konnte ich das nicht unsichtbar machen. Aber sie klingt wieder – wie ich finde wunderschön. Waldzithern sind traditionell in einem offenen C-Akkord gestimmt und klingen silbrig schimmernd. Übrigens stammt der „Zettel“ im Instrument aus der Zeit von 1908 – ich freue mich besonders, dass ein schwer ramponiertes Instrument, dass vor über 100 Jahren in Hamburg gebaut wurde wieder spielt. Wer zu diesen Instrumenten mehr wissen möchte, findet eine umfangreiche Geschichte und viele Details auf der Seite von Norbert Feinendegen – zur Waldzither Seite gehts‘ hier lang.

Basslaute / Scholanderlaute
Scholanderlaute

Die nordische Basslaute oder Scholanderlaute ist eine Erfindung des Schweden Sven Scholander, der diese Instrumente ab Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt machte. Sie verfügten über Stahlsaiten und zusätzlich zu den wie eine Gitarre zu spielenden 6 Saiten über 6 weiter frei schwingende Bordun-Saiten im Bassbereich. Mit dem tiefen F klingt die Basslaute tiefer als ein Chello, allerdings nicht so voluminös. Meine Scholanderlaute hatte – wer hätte es gedacht – auch so einige Reparaturen vor sich, bis sie wieder spielbereit war. Unter anderem machte mir ein Kunstschmied aus der Region einen wunderschönen gedrehten Stab, der den geschwungenen Hals gegen die Last der Bassaiten abstützt. Der Originalstab war verloren und ich bin froh, dass der Hals nicht gebrochen war.

Die aus Schweden bestellten original Stahlsaiten habe ich dann doch nicht verwendet, da ich Angst um das alte Instrument bekam. Mit Hilfe der Firma Pyramid konnte ein für das Instrument speziell angefertigter Saitensatz aus Nylonsaiten im Bass und etwas brillanteren Carbonsaiten für die gegriffenen Saiten gefunden werden. Damit ist die Basslaute etwas weniger laut als die ursprünglichen Scholanderlauten, klingt aber trotzdem voluminös und sehr schön.

Banjo-Gitarre und Waschbrett
Banjo Gitarre und Waschbrett

Die Banjo Gitarre oder das 6 saitige Banjo ist wie eine Gitarre gestimmt. Na ja, fast. Da ein klassisches Banjo nicht über eine tiefe E-Saite verfügt klingt ein Gitarrenbanjo mit eben dieser tiefen Saite nicht wirklich nach Banjo, somit kommt dort eine zweite hohe e Saite hin. Mein Exemplar ist ein echter „Ossi“ von der Firma Musima. Da das Instrument ebenfalls schon etwas älter ist, waren Stahlsaiten wie sie die meisten Banjos heute verwenden einfach nicht das Richtige. Das Banjo wurde damit auch nicht Oktavrein. Mit Nylgut Saiten (künstliche Darmsaiten) hingegen passt alles wunderbar und laut genug ist ein Banjo sowieso. Darmsaiten sind übrigens das, was ganz ursprünglich auf Banjos aufgezogen wurde. Nur dass diese hier eben aus speziellem Kunststoff bestehen.

Das Waschbrett daneben ist das passende Percussion-Instrument für locker-flockige Begleitung und wenn man den Kindern im Publikum erklärt, jetzt spiele man auf einer Waschmaschine …

Resonatorgitarre und Udu
Resonatorgitarre (Dobro) und Udu

Eins der „modernsten“ Instrumente bei mir ist eine Resonatorgitarre. Diese Bauform wurde erfunden, als es noch keine Verstärker gab und der metallene Schallresonator gab der Gitarre einfach mehr „Wumms“. Ich spiele meine Dobro in der „Stimmung für Faule“ DADDAD. Damit kann man mit und ohne Slide eigentlich nicht viel falsch machen.

Daneben nicht etwa eine Blumenvase, sondern eine Udu, ein in Nigeria entwickeltes Instrument (Udu bedeutet „Krug“), dass von einem bayrischen Töpfer hergestellt wurde. Die Udu setzt mit sanften tiefen Tönen einen schönen Akzent in der Percussion.