Langeoog

An der Nordseeküste Niedersachsens liegt die ostfriesische Insel Langeoog. Im Bild der Hafen von Langeoog, von wo man mit einer kleinen Eisenbahn zum Ort fährt. Auf den 20km² der autofreien Insel befinden sich spannende Areale die zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehören. Da die Wege so gelegen sind, dass man gute Einblicke in die Landschaft und Vogelwelt bekommt, kann man auf Langeoog wunderbar fotografieren. Das konnte ich in der Woche vor Ostern einmal für einige Tage erleben und war begeistert von dieser Insel.

Hier das Schutzgebiet Flinthörn mit Aussichtsplattform und Naturlehrpfad. Empfohlen sei auch das Vogelwärterhaus im Ostteil der Insel mit seiner Ausstellung, das täglich geöffnet hat. An dieser Stelle auch herzlichen Dank an Nationalpark- und Vogelwart Jochen Runar, der mir wertvolle Hinweise zu Insel, Natur und Vögeln gegeben hat. Landschaft Wer nach Langeoog kommt, um Vögel zu beobachten und vielleicht auch zu fotografieren, sollte sich auf jeden Fall genau an die Schutzgebiete und Abgrenzungen halten, über die hinaus die Schutzgebiete nicht betreten werden dürfen.

Gerade am Flinthörn verführt der Strand dazu, einfach weiter und in den Nationalpark hineinzulaufen. Leider werden dadurch die Vögel vergrämt und wertvolle Rast- und Brutplätze gehen verloren. Das muss unbedingt vermieden werden. Die Fotos auf dieser Seite sind mit Brennweiten von 450mm bis 1500mm und ausschließlich von den Wegen aus entstanden.

Beginnen wir mit einem Vogel, der nun ja, nicht zu den Wasservögeln sondern den Hühnervögeln zählt. Überall auf Langeoog begegnet man Fasanen. Sie sind hübsch anzuschauen und profitieren ebenfalls vom Schutz der Dünenlandschaft. Jagdfasan Obwohl man sie bei mir zu Hause nur selten und aus der Ferne sieht, sind Fasane auf Langeoog irgendwie Kulturfolger und sie können einen schon mal vor der Ferienwohnung interessiert anschauen.

Die Weibchen sind scheuer, ich habe diesen zwar schlichten aber durchaus hübschen Vogel beim Naschen von jungen Trieben in den Dünen neben dem Radweg im Pirolatal „erwischt“ wo ich zwar erst gesehen worden war, aber auf dem Rad nicht als Gefahr eingestuft wurde, nachdem ich Abstand gehalten und mich nur langsam bewegt hatte.

In großer Menge sind jetzt im Frühling die Graugänse zu beobachten, die auch langsam zu brüten beginnen. Oft kann man Paare sehen, wo er achtsam über seine „Dame“ wacht, wenn sie z.B. badet oder sich ausruht.

Besonders haben mich aber die Weißwangen- oder Nonnengänse beeindruckt. Mit ihrem schwarz-weißen Gefieder erinnern sie mich ein wenig an Zebras. Es ist beeindruckend, wenn die großen Schwärme über einen hinwegrauschen und sich dann auf den Feuchtwiesen in der Mitte der Insel, gleich bei den Teichen niederlassen.

Diese freundlichen Exemplare schauen zwar teilweise in meine Richtung, nehmen mich aber auf meinem Stuhl in Tarnkleidung am Wegrand nicht wirklich wahr. Der Schwarm hatte sich äsender Weise immer mehr meinem Standort bzw. Sitzort genähert, so dass ich mit meiner 1000mm „Russentonne“ (effektiv 1500mm) gut herankam. Leider kamen dann zwei Elektroräder vorbei, die den Lärmpegel eines explodierenden Rasenmähers entwickelten und die Gänse zogen augenblicklich ab.

Frühling bedeutet auch Balz und diese zwei Brandenten Ganter haben sich einen heißen Kampf geliefert, minutenlang gegenseitig in den Rücken gebissen und miteinander gerungen.

Anschließend wurde erstmal gebadet und die Rückenfedern neu geordnet. Ob die Kraftprobe das Weibchen (vorn rechts ohne Schnabelhöcker) nun sehr beeindruckt hat, kann ich nicht sagen.

Löffelenten durchsieben mit ihrem auffallend großen Schnabel das Wasser nach Nahrung. Im ersten Moment hatte ich an Stockenten gedacht, aber natürlich passte weder das Verhalten (Stockenten gründeln), noch das Aussehen. Eine hübsche Ente, die übrigens bis zu 85km/h schnell fliegen kann. Diese zwei aber hatten alle Zeit der Welt.

Wo wir gerade bei Löffeln sind, diese Löffelreiher oder Löffler haben es mir auch sehr angetan. Löffler Wenig kleiner als Silberreiher verdanken auch sie ihren Namen dem auffälligen Schnabel. Erst in den letzten Jahren hat sich diese Art auch in Deutschland angesiedelt. Ehrlich gesagt hatte ich sie in freier Wildbahn bisher nicht gesehen. Obwohl sich der Löffler auch von Fischen und Fröschen ernährt, nimmt er besonders im Wattenmeer Nahrung durch „Filtern“ im flachen Wasser auf.

Diese beiden (eigentlich waren es sogar vier an dieser Stelle) waren gerade mit Körperpflege beschäftigt. Ich habe sie nicht gefragt, wie lange sie morgens für ihre Sturmfrisur brauchen…

Natürlich gibt es auf Langeoog noch viel mehr zu entdecken, aber für jetzt will ich mich auch diese kurzen Eindrücke beschränken. Demnächst sicher noch ein paar Bilder vom Strand und aus den Dünen.
Vielleicht komme ich zu den Zugvogeltagen im Herbst wieder, wenn ich es schaffe.